Das sind die Oscar−Nominierungen 2018
Das Warten hat ein Ende − diese Filme sind in die engere Auswahl für einen Academy Award gekommen. Und so lauten die aussichtsreichsten Kandidaten auf die begehrte Trophäe:
Fantasy−Überflieger: "The Shape of Water" (Guillermo Del Toro)
Um was es geht: Elisa (Sally Hawkins) arbeitet zur Zeit des Kalten Krieges in einem US−Sicherheitslabor. Eines Tages lernt sie eine mysteriöse Kreatur kennen, die dort in einem Wassertank gehalten wird. Als sich zwischen der sprachunfähigen Putzfrau und dem sensiblen Wasserwesen eine zarte Liebesgeschichte entspinnt, beschließen sie, zusammen aus der abgeschotteten Einrichtung zu fliehen. Aber die Wissenschaftler, die um ihr wichtigstes Forschungsobjekt fürchten, sind ihnen schon auf den Fersen...
Prognose: Guillermo del Toros Filmdrama stellt am Beispiel einer außergewöhnlichen Liebe die Frage, was das Menschsein wirklich ausmacht − die äußere Hülle oder das Herz? Das kam gut an bei den Juroren der "Academy of Motion Picture Arts and Sciences": Mit 13 Nominierungen ist "The Shape of Water" ein wirklich heißer Oscar−Kandidat.
Im Kino: Ab 15.2.
Schwarzhumorige Tragikomödie: "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" (Martin Mc Donagh)
Um was es geht: Mildred Hayes Tochter wurde ermordet. Aber auch sieben Monate später fehlt vom Täter jede Spur. Um Druck auf den Polizeichef (Woody Harrelson) auszuüben, lässt Mildred, gespielt von Frances McDormand, die drei großformatigen Werbetafeln am Eingang ihres Städtchens mit Texten bedrucken, die sein mangelndes Engagement und die ausbleibenden Ermittlungserfolge beklagen. Als die aufgescheuchte Dorfgemeinschaft versucht, sie zum Einlenken zu bewegen, nimmt das Chaos in Ebbing, Missouri, seinen Lauf...
Prognose: Das ist der zweite große Gewinner des Tages. 7 Nominierungen − für eine Komödie ein echtes Kunststück.
Im Kino: Ab 25.01.
Packendes Historiendrama: "Churchill: Die dunkelste Stunde" (Joe Wright)
Um was es geht: Joe Wrights Kino−Biopic verfolgt das Leben des englischen Premierministers Winston Churchill während der Monate, in denen Englands Armee auf dem Festland kurz vor der Niederlage steht und die Regierung eine folgenschwere Entscheidung treffen muss: Verhandeln, und Nazi−Deutschland den Frieden anbieten? Oder weiterkämpfen bis zum bitteren Ende?
Prognose: Um den schwergewichtigen Politiker durch den Körper eines Hollywood−Mimen wieder auferstehen zu lassen, bedurfte es kiloschwerer Körperprothesen − und des schauspielerischen Könnens eines Ausnahmekünstlers. Gary Oldman war der Aufgabe gewachsen. Unsere Einschätzung: Oscarverdächtig!
Im Kino: Ab 18.01.
Coming−of−Age−Komödie: "Lady Bird" (Greta Gerwig)
Um was es geht: Christine hasst Kalifornien. Sie möchte an der Ostküste leben, ein renommiertes College besuchen und Freundschaft mit Künstlern und Intellektuellen schließen. Aber noch ist sie 17 und besucht ein katholisches Mädcheninternat in Sacramento. Als das letzte Schuljahr beginnt, stellen sie nicht nur ihre Eltern, sondern auch Freunde, Lehrer und unzuverlässige Jungs vor immer neue Herausforderungen.
Prognose: Greta Gerwigs sensible Coming−of−Age−Komödie mit Saorise Ronan ("Wer ist Hanna?") in der Hauptrolle war ein Überraschungserfolg an den amerikanischen Kinokassen. Nach Erfolgen bei verschiedenen Indie−Filmfestivals könnte jetzt auch der eine oder andere Oscar dazukommen.
Im Kino: Ab 19.04.
Leider nicht dabei: "Aus dem Nichts" (Fatih Akin)
Um was es geht: Katja (Diane Kruger) verliert bei der Explosion einer Nagelbombe ihren Mann und ihren fünfjährigen Sohn. Weil Nuri Kurde war und wegen eines Drogenvergehens im Gefängnis saß, vermutet die Polizei die Täter in seinem persönlichen Umfeld. Dass die Attacke einen fremdenfeindlichen Hintergrund haben könnte, daran glaubt von Ermittlern anfangs niemand. Trotzdem wird ein Neonazi−Paar, das sich verdächtig gemacht hat, festgenommen − und im Prozess trotz erdrückender Beweislast freigesprochen. Aus Verzweiflung beschließt Katja, die Sache selber in die Hand zu nehmen...
Prognose: In Anlehnung an die rechtsextremen NSU−Morde drehte Fatih Akin ("Gegen die Wand") einen Film, der die Geschichte eines Anschlags aus Sicht der Hinterbliebenen erzählt. Nach Erfolgen auf dem Filmfestival in Cannes (Beste Hauptdarstellerin Diane Kruger) und bei den Golden Globes (Bester fremdsprachiger Film) schien die Oscar−Wahrscheinlichkeit eigentlich hoch. Schade!
Im Kino: Seit 23.11.
Autor: Zeno Bampi Jr., Playboy Deutschland